Neues vom Austro-fäkal-Dialekt

Ein übliches Gesprächsthema zwischen Österreichern und Deutschen, die sich nichts zu sagen haben, sind die Unterschiede zwischen den Dialekten. Meist ist das eine einseitige Angelegenheit. Der Österreicher erklärt dem Deutschen, wie man bestimmte Sachen in seinem Dialekt sagt, schließlich kennen die Österreicher das Hochdeutsch. Ich habe schon so manch eine Viertelstunde mit einem solchen, eher begrenzt unterhaltsamen Gespräch verbracht, das unweigerlich mit dem geistreichen Fazit endet, dass man ja fast zwei verschiedene Sprachen spricht. Mit Wienern unterhalte ich mich allerdings nur sehr selten darüber. Das Wienerisch unterscheidet sich hauptsächlich durch die Aussprache und die Betonung vom Hochdeutsch, hat also kaum eigene Ausdrücke, über die man reden könnte. Außerdem sind die Wiener nicht sehr redselig, zumindest gegenüber Fremden. Dieser Wortkargheit fällt oft schon das Wort „hallo“ zum Opfer.

Aber Kommunikation geht ja auch anders, zum Beispiel so:

Man stelle sich das auf Norddeutsch vor: Nimm ein Säckchen für mein Käckchen?

„Gackerl“ ist, so vermute ich, ein Versuch, das Wort so zu schreiben, wie es der Volksmund ausspricht, und ihm damit ein wenig Vulgarität zu nehmen. Kein gelungener Versuch, denn die Leute hier sprechen das nicht mit G aus. Glaube ich zumindest, oft habe ich es natürlich nicht gehört. Man bevorzugt hier eher „Schaß“. Vielleicht irre ich mich auch, und „Gackerl“ bedeutet etwas ganz Anderes.

Oben steht übrigens ganz klein: „Herrl und Frauerl müssen es endlich lernen.“

One Response to Neues vom Austro-fäkal-Dialekt

  1. “Umwelt-Hygienie-Vertrieb”, oben auf dem Kasten zu finden, ist aber 1a perfektes Hochdeutsch. Klingt auch gleich viel sachlicher und hygienischer.

    zirk | 22:41 on the 1st of Dezember, 2006

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